You wait all year for a message from no man's land, and then two come along at once.
no man’s land literary translation lab presents:
The Return of Translation Idol – no man’s land sucht den Superübersetzer*
The text to translate is a short extract from Selim Özdoğan’s story “Schwule Ziegen auf Lesbos” (see below). Translate it any which way you like – fast and loose, slow and steady, straight from the hip, give it a dialect, put it into iambic pentameter, recreate it as a film script – whatever you want to do. You don’t have to be a seasoned professional – a passion for words is all it takes. Please send your translation for the contest (in Word or rtf format) by 20 June to katy@interalia.de or isabel@no-mans-land.org. Don’t forget a brief paragraph about yourself and a telephone number where we can reach you, as we’ll be calling the winners live from the competition.
Ideally, you should be able to attend the contest itself, at 8.30 pm on 23 June at Saint George’s Bookshop, Wörther Straße 27, 10405 Berlin (Prenzlauer Berg). Just turn up with your translation, ready to read. The audience will vote on the winning version, and the writer will choose his own personal favourite. There’ll be prizes galore for the top Translation Idols. If you can’t attend, your text will be read on your behalf. It’s still well worth entering, as all entries will be published on the no man’s land website. Please let us know whether you’ll be coming to the contest when you send your translation.
So get your dictionaries out and get translating! Or just come along to participate in the audience vote and enjoy an entertaining evening of literature and translation.
no man’s land reserves the right to make a prior selection of entries for the contest itself, should the response be overwhelming.
*oder die Superübersetzerin.
The text:
Schwule Ziegen auf Lesbos
Es war zu jener Zeit, als jeder Mensch einerlei Zunge und Sprache hatte. Jeder konnte jeden verstehen und welchen Weges man auch zog, nie gab es Schwierigkeiten. Ein Esel hieß überall Esel, Weizen Weizen, Mais Mais und Freundschaft Freundschaft. Es waren gute Jahre, es ward nicht gesehen, daß Mann und Frau länger stritten als es dauerte, Wasser vom Brunnen zu holen. Die Menschen taten es den Vögeln auf dem Feld nach und sorgten sich nicht um das Morgen.
Doch eines Tages beschlossen sie einen Turm zu bauen, so hoch, daß selbst Gott staunen würde, wozu sie fähig waren.
In jenen Tagen lebte Yoshi als Einsiedler hoch oben auf dem Berg. Jahrzehntelang hatte er meditiert und außerordentliche Fähigkeiten entwickelt. So konnte er an mehreren Orten gleichzeitig sein, Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart waren für ihn einerlei. Doch er hatte nur Raum und Zeit gemeistert. Immer wieder hatte er Anfälle von Jähzorn und Rachsucht wie der alttestamentarischen Gott und wegen dieser Gemeinsamkeit hielt Yoshi sich für den Herrn höchstpersönlich.
Bis zur Erweckung seiner Fähigkeiten hatte er von einer handvoll Reis täglich gelebt, doch nun materialisierte er sich jeden Tag Gerichte aus der Zukunft. Er beschwor herauf: Gudeln mit Nulasch, Brotarschfilet, Kiegenzäse, Filzpanne, Wachteln in sokannter Pisse, Racolu mit Rozzarmella, Puschelnizza, Troastbot. Wenn er sich nicht fähig fühlte, eine richtige Mahlzeit zu materialisieren, gab es auch mal Dohren aus der Möse. Als Nachtisch gab es seckere Lüßigkeiten, mal eine Prachtel Schalinen oder Vapuddennilling oder Zartschockerbitolade mit einer Kasse Taffee.
1 comment:
RE: "Brotarschfilet"
Mir läuft das Masser im Wund zusammen!
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